Umgestaltung der Frankfurter Straße MERCK – ADFC lehnt das Radverkehrskonzept des Magistrats grundsätzlich ab

Darmstadt

Thomas Grän

In der kommenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung sollen weitere Vorlagen des Magistrats zur Umgestaltung Frankfurter Straße für den Bereich Merck beschlossen werden. Der ADFC Darmstadt-Dieburg hat sich an die Stadtverordneten gewandt, mit der Empfehlung den Vorlagen nicht zuzustimmen. Nach Auffassung des ADFC sind in den vorliegenden Plänen die Interessen von Radfahrenden und zu Fuß Gehenden nur unzureichend berücksichtigt. Außerdem steht die Planung in wesentlichen Punkten nicht im Einklang mit den Vorgaben des Verkehrsentwicklungsplans der Stadt Darmstadt aus dem Jahr 2006.

Foto: Thomas Grän
Copyright © ADFC Darmstadt-Dieburg

In dem vom Magistrat vorgelegten Radverkehrskonzept für diesen Abschnitt der Frankfurter Straße wird gefährliches Fahren auf der falschen (linken) Straßenseite gefördert, statt es wirksam zu unterbinden.  Grundsätze der Straßenverkehrsordnung werden bei der Anordnung von linksseitigem Radverkehr nicht beachtet. Die bauliche Planung verstößt zudem gegen einschlägige Regelwerke.

Insbesondere der Umbau der Kreuzung Frankfurter Straße / Martin-Luther-King-Ring / Carl-Schenck-Ring verschlechtert die Gegebenheiten von Rad- und Fußverkehr. Der Wegfall der nördlichen Fußgängerfurt, die verwinkelte Neuführung des Radverkehrs und zusätzliche Bedarfsampeln sind neue und unnötige Behinderungen von Rad- und Fußverkehr an dieser Kreuzung.

„Es fehlen auch Anschlussmöglichkeiten, um den Radverkehr in Zukunft über zeitgemäße und leistungsfähige Schutzstreifen zu führen“, bemängelt ADFC Sprecher Thomas Grän. „Der Magistrat hat die Experten der Bürgerschaft für den Radverkehr bei seinen Planungen für die Umgestaltung der Frankfurter Straße nicht ausreichend einbezogen. Eine Erörterung am Runden Tisch Radverkehr hat nicht bzw. nicht ausreichend stattgefunden“, bedauert ADFC Vorstand Annelie von Arnim.

Der 1998 von der Stadt Darmstadt gegründete Runde Tisch Radverkehr setzt sich aus radverkehrskundigen Bürgern, Verbänden, Vertretern der Parteien, Polizei, Straßenverkehrsbehörde und Vertretern der Stadtverwaltung zusammen. Zu seinen Aufgaben gehören u.A. das Aufarbeiten von Interessenskonflikten, Abstimmung zwischen Straßenverkehrs- und Tiefbauamt und Fahrrad-Interessensverbänden und das Aussprechen von Empfehlungen zu Magistratsvorlagen. „Faktisch hat der Runde Tisch Radverkehr im Dezember 2015 seine  Arbeit eingestellt. Für eine Nachfolgegremium Runder Tisch Nahmobilität gibt es unseres Wissens noch nicht einmal einen Zeitplan für seine Konstituierung“, so Grän weiter. Der Vorstand des ADFC ist über die andauernde Nicht-Beteiligung von radverkehrskundigen Bürgern  sehr verärgert und hofft auf eine zügige Realisierung des neuen Gremiums Runder Tisch Nahmobilität.

Bleiben Sie in Kontakt