Das Fahrrad, Symbol der selbstbewussten Frau. Ein Beitrag zum Internationalen Frauentag

Darmstadt

Als das Fahrrad vor über 150 Jahren konzipiert wurde – von Männern für Männer –, galten Rad fahrende Frauen als dreiste Provokation. Männer – ganz vorne mit dabei Geistliche und Mediziner – sahen darin beinahe eine Bedrohung des Abendlandes.
Frauen bei der Fahrradreparatur
Frauen bei der Fahrradreparatur
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Aufhalten ließ sich die Entwicklung glücklicherweise nicht. Das Fahrrad machte nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen mobiler – und freier. Bereits Ende der 19. Jahrhunderts stellte die amerikanische Frauenrechtlerin Susan B. Anthony fest: „Ich denke, das Fahrrad hat mehr dazu beigetragen, Frauen zu emanzipieren, als irgendetwas auf der Welt. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich eine Frau auf einem Fahrrad vorbeifahren sehe. Es gibt ihr ein Gefühl der Selbständigkeit und Unabhängigkeit in dem Moment, in dem sie es tut.“

Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Das Radfahren hatte und hat für Frauen viel mit Selbstbewusstsein und Selbstbestimmtheit zu tun – damals und heute. Immer wieder ist das Fahrrad der Hebel, den Frauen ansetzen, um ihre Welt zu verändern. Dies gilt für Rad reisende Frauen aus Offenbach oder Bamberg genauso wie für Afrikanerinnen, die das Fahrrad nutzen, um sich selbständig zu machen und ihre Familie zu ernähren.


Wo, wann und wie auch immer – das Fahrrad und die Emanzipation der Frau gehören zusammen. Die nachfolgenden Lesetipps bieten einen Einstieg in das Thema.

Der ADFC Darmstadt-Dieburg und das Frauennetzwerk im ADFC Hessen wünschen allen Frauen* einen spannenden, schönen und interessanten Frauentag sowie viel Freude bei der Lektüre!


Buchtipps

Böhm, Jasmin: Hallo Glück, dich gibt’s ja doch.– Kailash Verlag. – EAN: 9783424632408. - 18.00 € (In einer Lebenskrise wagt die alleinerziehende Autorin einen Neuanfang und bricht von Offenbach aus auf, mit ihrem zweijährigen Sohn die Welt zu erkunden.)


Angelika Gaufer: Aufgestiegen abgefahren. Ein Sommer solo auf dem Rad von Faro bis ans Nordkap. Books on Demand. EAN 9783756808205. – 18,99 € bzw. 7,99 € (eBook). (Nach Verlust des Arbeitsplatzes lässt die Autorin ihr altes Leben hinter sich und radelt durch Europa. Entstanden ist ein Reisebericht mit wunderbaren kleinen Geschichten, praktischen Tipps über Land und Leute und nicht zuletzt die emotionale Seite einer solchen Reise.)


Hanna Ross: Revolutions. Wie Frauen auf dem Fahrrad die Welt veränderten. – Mairisch Verlag. - EAN: 9783948722142. – 24 € bzw. 12,99 € (eBook). (Ein Buch über die Geschichte des Fahrrads aus weiblicher Perspektive - von den Anfängen des Radfahrens im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart und rund um die Welt.)


Roussel, Louise: Freiheit im Fahrtwind. Der Fahrradguide für Frauen. – Knesebeck-Verlag. - EAN: 9783957286246. – 22 € (In diesem Radfahrbuch steckt alles, was frau braucht, um unabhängig mit dem Rad unterwegs zu sein.)


Annika Traser: Hinter dem Asphalt beginnt das Abenteuer. Mit dem Fahrrad zwei Jahre durch drei Amerikas. – Knesebeck-Verlag. - EAN 9783957284945. – 18 € (Aus einem Kanada-Besuch wird eine spontane Amerika-Durchquerung von Ost nach West und von Nord nach Süd, bis die Corona-Pandemie ihr ein Ende setzt.)


Online-Lesetipps


Radfahren als Schubhilfe der weiblichen Emanzipation. Ein Einstieg in das Thema.


Radfahren als Symbol der Emanzipation. Ein Beitrag aus der Schweiz, wo Frauen erst seit ca. 50 Jahren das Stimmrecht haben.


Frauen auf Rädern in einem islamischen Land? Derzeit leider noch undenkbar in Pakistan.


Beispiele aus dem "Stronger Women, Stronger Nations”-Programm. Zwei afrikanische Frauen nehmen ihr Leben mit dem Rad selbst in die Hand.


Kleine Geschichte einer Frau, die als Erste die Welt umradelte.


Fahrräder speziell für Frauen: Braucht's das?


Mobilitätsforscherin Katja Leyendecker über die andere Mobilität von Frauen


Solo-Radlerin Heike Pirngruber – das Pushbike Girl - erobert die Welt seit 2013.


Zehn Frauen sprechen über Fahrrad, Freiheit und Feminismus


Premiere für die Tour des Femmes

Helga Hofmann, eMail

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