VCD Verkehrsforum - Wir fragen nach

VCD Verkehrsforum: Landtageswahlkandidaten zeigen sich gesprächsbereit zum Radweg an der Felsnase

Foto: Thomas Grän

Gemeindezentrum Nieder-Ramstadt, 16.01.08

Auf dem VCD Verkehrsforum stellten sich die Direktkandidaten zum Hessischen Landtag des Wahlkreises 50 (Darmstadt Süd, Modautal, Mühltal, Ober-Ramstadt, Rossdorf) den Fragen der Bürgerinnen und Bürger zum Thema Verkehr. Karin Wolff (CDU), Iris Behr (Die Grünen) und Leif Blum (FDP) nahmen an Podiumsdiskussion teil. SPD-Direktkandidatin Dagmar Metzger ließ sich aus Termingründen von Sabine Seidler vertreten.

Der ADFC-Darmstadt nutzte die Gelegenheit die Kandidaten zum Radweg Felsnase zu befragen.

Erstaunliches Ergebnis: Alle Kandidaten waren offen für eine nochmalige Prüfung der Wegführung und betonten die Wichtigkeit zwischen Stadt Darmstadt und Gemeinde Mühltal zu einer gemeinsam getragenen Lösung zu gelangen.

Im Detail:

Frage des ADFC an die Kandidaten:

Im Frühjahr 2006 verhinderten nachweislich falsche Pressebehauptungen (Zahl der zu fällenden Bäume, Radweg auf halber Hanghöhe, unsinniges Projekt, usw.) und darauf fußende Bürgerproteste in Eberstadt den Bau des fahrbahnbegleitenden Radweges an der B426 zwischen dem Kühlen Grund und Nieder-Ramstadt. Stattdessen plant das Verkehrsministerium den Waldweg am Südrand des Modautals zu einer Radverkehrsanlage auszubauen. Der ADFC-Darmstadt und die Gemeinde Mühltal wehrten sich bisher vergeblich gegen diese neue Variante, die völlig an den Bedürfnissen des Radverkehrs im Mühltal vorbei geht. Zudem wird der naturnahe Uferbereich der Modau durch Rodungen, Beton und Asphalt weiter zerstört.

Frage: Ist Ihnen dieser Konflikt bekannt und was können und wollen Sie tun, um zu einer Lösung zu kommen?

Iris Behr, Die Grünen:

"In der Diskussion vor 2 Jahren standen wohl einige schiefe Informationen im Raum" so Iris Behr. "In dieser Angelegenheit, in der die Stadt Darmstadt und die Gemeinde Mühltal betroffen ist, sollten sich alle Beteiligten an eine Tisch setzen." Die Straßenbaumaßnahmen im Kühlen Grund sind abgeschlossen. Ungeachtet dessen bleibt der Planfeststellungsbeschluss für den straßenbegleitenden Radweg bestehen. Er ist nicht vom Tisch, auch wenn eine andere, alternative Planung begonnen wurde. Es sollten noch nicht Bäume gefällt werden, bevor die Möglichkeit gegeben ist, über die ein oder andere Radwegvariante zu entscheiden. Im allgemeinen befürworten Die Grünen das Anlegen straßenbegleitender Radwege. Damit Radfahren eine gleichwertiges Verkehrsmedium sein kann, müssen Radweges so gebaut sein, dass sie eine zügiges, sicheres Fahren ermöglichen. Natürlich müssen auch Umweltaspekte berücksichtigt werden, die bei einer verbesserten Planung berücksichtigt werden müssen.

Leif Blum, FDP

"Zum damaligen Zeitpunkt, mit der damaligen Planung und dem damaligen Zeitfenster war die Planung nicht sinnvoll", verteidigt Leif Blum die Haltung der FDP Darmstadt am Jahresanfang 2006 zum Radwegbau an der Felsnase. "Trotzdem darf man sich nicht besseren Einsichten verschließen." Es ist eine Aufgabe die Divergenzen zwischen der Gemeinde Mühltal und der Stadt Darmstadt zu überwinden. Eine veränderte Radwegplanung sollte daher nochmals geprüft werden.

Sabine Seidler, SPD

"Im Zusammenhang mit der Feinstaubdebatte erfuhren die Stadtparlamentarier in Darmstadt erstmals von der planfestgestellten Trasse die einen Radweg hoch über der Felsnase beinhalten sollte," so Sabine Seidler. "Es wurde so dargestellt, als ob der ganze Berg weggesprengt werden müsste, der ganze Wald gerodet und so weiter. Die Empörung in Eberstadt war lichterloh mit dem Ergebnis, dass die Radwegplanung zunächst einmal in Nirwana endet." Radwege sollten grundsätzlich straßenbegleitend angelegt werden. Wenn es möglich ist mit wesentlich weniger Eingriffen in die Natur einen straßenbegleitenden Radweg zu realisieren, sollten Stadt Darmstadt und Gemeinde Mühltal versuchen gemeinsam auf das Amt für Straßen und Verkehrswesen Einfluss zu nehmen.

Karin Wolff, CDU

"Die alternative Waldwegtrasse hat wenig Charme", sagt Karin Wolff zur aktuell vorangetriebenen Planung der Radwegführung über den Waldwirtschaftsweg. "Es wären viele Vorraussetzungen zu schaffen, es bleiben Wetterabhängigkeit, wenig Sicherheit und die zwei Straßenquerungen sind für die Radfahren auch nicht charmant." Es sollte geprüft werden ob ein ausreichen breiter Radstreifen neben der Fahrbahn angelegt werden kann. Dies sollten Darmstädter und Mühtaler gemeinsam der Landesregierung vortragen.

Den Bericht des Darmstädter Echos zum VCD Verkehrsforum finden Sie hier

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