Umbau der Frankfurter Landstraße in Arheilgen

Radfahrer sind die Verlierer

Darmstadt

Hanna Wittstadt

Radfahrer sind die Verlierer

Die Situation für den Radverkehr in Arheilgen wird sich deutlich verschlechtern. Das befürchtet der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Darmstadt, sollten die aktuellen Pläne zum Umbau der Frankfurter Landstraße umgesetzt werden. Grundsätzlich befürwortet der ADFC die Fortsetzung der Straßenbahnlinie bis ans Nordende von Arheilgen. Die konkrete Umsetzung der Pläne ist für den Radverkehr jedoch so ungünstig, dass sich sogar gegenüber dem derzeitigen Zustand erhebliche Nachteile ergeben würden.

"Wir Radfahrer sind die eigentlichen Verlierer", kritisierte der ADFC-Vorsitzende Jörg Urban die Pläne, die am 26. Mai in Arheilgen bei einer Bürgerversammlung vorgestellt wurden. Noch bis 16. Juni liegen die Planungsunterlagen für alle Bürgerinnen und Bürger im "Technischen Rathaus" in der Bessunger Straße 15 aus. Im einzelnen kritisierte Urban, dass im erweiterten Zentrumsbereich (zwischen Jakob-Jung-Straße/Fuchsstraße bis Messeler Straße/Weiterstädter Straße) keinerlei Maßnahmen zugunsten des Radverkehrs geplant sind. Statt dessen sollen dort Gehwege mit Breiten zwischen 2,50 und 3 Metern sowie beidseitig Parkplätze und Grünstreifen mit Bäumen angelegt werden.

Radler sollen die Gehwege zwar benutzen dürfen, allerdings nur in Schrittgeschwindigkeit. Wer sich schneller fortbewegt, muss auf die Fahrbahn ausweichen und wird dort zum Hindernis für die Straßenbahn, die in dem fast einen Kilometer langen Bereich Radfahrer nicht überholen kann. "Konflikte sind da vorprogrammiert", sagt Urban. Er befürchtet, dass dann der Gehweg für die Radfahrer benutzungspflichtig wird. "Ein schnelles und ungefährdetes Vorankommen ist für Radfahrer auf dieser Strecke dann nicht mehr möglich."

Besonders gefährlich für den Radverkehr sind die Planungen im Nordabschnitt (nördlich Messeler-Straße / Weiterstädter-Straße). Dort sind beidseitige Schutzstreifen für Radfahrer vorgesehen. Zahlreiche Längsparkplätze sollen auf beiden Seiten ohne jeden Sicherheitsabstand zum Schutzstreifen angelegt werden. In diesem Bereich ist das besonders

problematisch, weil die Straßenbahn hier auf der Fahrbahn zusammen mit den Autos fährt und dadurch unmittelbar neben dem Schutzstreifen. "Was passiert wohl mit einem Radfahrer, wenn sich gleichzeitig eine Autotür öffnet und die Straßenbahn kommt? Ausweichen unmöglich!", betont Urban. Aus gutem Grund ist in den entsprechenden Richtlinien ein zusätzlicher

Sicherheitsabstand von mindestens einem halben Meter zu solchen Parkplätzen vorgesehen.

Ein weiterer, gravierender Mangel ist nach Ansicht des ADFC die Änderung der Wegeart auf der Ostseite im Bereich der Wendeschleife. Hier soll der Schutzstreifen für Radfahrer in einen gemeinsamen Geh- und Radweg übergehen, wird dazu von der Fahrbahn wegverschwenkt. Wenige Meter weiter wird er dann rechtwinkelig auf den vorhandenen Seitenstreifen

entlang der Fahrbahn zurückverschwenkt. Grund dafür: Den Stadtgestaltern ist die geradlinige Fortsetzung einer Baumreihe wichtiger als ein geradliniger Radweg. Der ADFC fordert hier, dass der Radweg als Radfahrstreifen oder Schutzstreifen für Radfahrer geradlinig entlang der Fahrbahn fortgesetzt wird und die Bäume statt dessen um 1,5 Meter weiter nach Osten gepflanzt werden.

Auf seiner Website informiert der ADFC über Möglichkeiten, gegen die Umbaupläne in ihrer jetzigen Form Einspruch zu erheben: www.adfc-darmstadt.de.

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