Umgestaltung der Frankfurter Straße MERCK – ADFC lehnt das Radverkehrskonzept des Magistrats grundsätzlich ab
Darmstadt
In der kommenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung sollen weitere Vorlagen des Magistrats zur Umgestaltung Frankfurter StraÃe für den Bereich Merck beschlossen werden. Der ADFC Darmstadt-Dieburg hat sich an die Stadtverordneten gewandt, mit der Empfehlung den Vorlagen nicht zuzustimmen. Nach Auffassung des ADFC sind in den vorliegenden Plänen die Interessen von Radfahrenden und zu Fuà Gehenden nur unzureichend berücksichtigt. AuÃerdem steht die Planung in wesentlichen Punkten nicht im Einklang mit den Vorgaben des Verkehrsentwicklungsplans der Stadt Darmstadt aus dem Jahr 2006.
In dem vom Magistrat vorgelegten Radverkehrskonzept für diesen Abschnitt der Frankfurter StraÃe wird gefährliches Fahren auf der falschen (linken) StraÃenseite gefördert, statt es wirksam zu unterbinden. Grundsätze der StraÃenverkehrsordnung werden bei der Anordnung von linksseitigem Radverkehr nicht beachtet. Die bauliche Planung verstöÃt zudem gegen einschlägige Regelwerke.
Insbesondere der Umbau der Kreuzung Frankfurter StraÃe / Martin-Luther-King-Ring / Carl-Schenck-Ring verschlechtert die Gegebenheiten von Rad- und FuÃverkehr. Der Wegfall der nördlichen FuÃgängerfurt, die verwinkelte Neuführung des Radverkehrs und zusätzliche Bedarfsampeln sind neue und unnötige Behinderungen von Rad- und FuÃverkehr an dieser Kreuzung.
âEs fehlen auch Anschlussmöglichkeiten, um den Radverkehr in Zukunft über zeitgemäÃe und leistungsfähige Schutzstreifen zu führenâ, bemängelt ADFC Sprecher Thomas Grän. âDer Magistrat hat die Experten der Bürgerschaft für den Radverkehr bei seinen Planungen für die Umgestaltung der Frankfurter StraÃe nicht ausreichend einbezogen. Eine Erörterung am Runden Tisch Radverkehr hat nicht bzw. nicht ausreichend stattgefundenâ, bedauert ADFC Vorstand Annelie von Arnim.
Der 1998 von der Stadt Darmstadt gegründete Runde Tisch Radverkehr setzt sich aus radverkehrskundigen Bürgern, Verbänden, Vertretern der Parteien, Polizei, StraÃenverkehrsbehörde und Vertretern der Stadtverwaltung zusammen. Zu seinen Aufgaben gehören u.A. das Aufarbeiten von Interessenskonflikten, Abstimmung zwischen StraÃenverkehrs- und Tiefbauamt und Fahrrad-Interessensverbänden und das Aussprechen von Empfehlungen zu Magistratsvorlagen. âFaktisch hat der Runde Tisch Radverkehr im Dezember 2015 seine Arbeit eingestellt. Für eine Nachfolgegremium Runder Tisch Nahmobilität gibt es unseres Wissens noch nicht einmal einen Zeitplan für seine Konstituierungâ, so Grän weiter. Der Vorstand des ADFC ist über die andauernde Nicht-Beteiligung von radverkehrskundigen Bürgern sehr verärgert und hofft auf eine zügige Realisierung des neuen Gremiums Runder Tisch Nahmobilität.